„Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Ihr kämpft in beeindruckender Weise für den Erhalt Eures Werkes, für den Erhalt Eurer Arbeitsplätze und somit auch für den Landkreis Gifhorn. Seid Euch unserer Solidarität bewusst, denn Euer Werk ist rentabel, produktiv und Ihr seid als Belegschaft hochmotiviert und qualifiziert. Es sind die Beschäftigten Eures Teves-Werkes in Gifhorn, die maßgeblich in den letzten Jahren für den Erhalt Ihrer Arbeitsplätze gekämpft und gelitten haben.
Die Fehlentscheidungen und die falsche Konzernstrategie haben andere zu verantworten, nicht Ihr.
Die Verkündung der Personalabteilung von einem Personalüberhang von über 680 Kollegen ist nur schwer zu ertragen. Hinter diesem Zahlenwerk stehen Schicksale von Menschen die Angst um ihre Existenz haben. Der angedrohte Personalabbau in Eurem Werk ist skandalös, verantwortungslos und nicht hinnehmbar. Solch eine Geschäftspolitik nimmt die Zerstörung von menschlichen Existenzen bewusst in Kauf.
Die AfA im Landkreis Gifhorn erwartet von einem Weltkonzern wie Conti, mit einem Umsatz in 2014 von 34,5 Milliarden Euro und einem Gewinn von 2,26 Milliarden Euro, mehr Sachkompetenz und soziale Verantwortung in der Konzernpolitik.
Wir fordern den Vorstand des Continental-Konzerns auf, die Entscheidung zum Personalabbau des Gifhorner Werkes rückgängig zu machen. Es muss in zukunftsorientierte Produkte, Technologien und Menschen in Gifhorn investiert werden.
Viele Betriebe, die in früheren Jahren in Billiglohnländer abgewandert sind, sind mittlerweile wieder reumütig zurückgekehrt. Intelligente Unternehmer wissen die Vorteile des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu schätzen: Motivierte und qualifizierte Belegschaften, hohe Produktivität und ein hohes Maß an sozialem Frieden.
In diesem Sinne wünschen wir Euch viel Kraft und Ausdauer für erfolgreiche Verhandlungen.
Mit solidarischen Grüßen
Boris Jülge
AfA – Vorsitzender im Landkreis Gifhorn“